Vermutungen, Verdächtigungen gab es seit langer Zeit,
doch nun schien die Sensation nahe: Gab es "verbotene" Experimente in der GKSS?
Gar eine Atomexplosion in der Elbmarsch am 12.9.1986, die geheimgehalten und
vertuscht wurde - von mächtigen Firmen, Lobbyisten und Behörden? Verschwörungstheorien
schossen ins Kraut und inzwischen ist sogar der niedersächsische Landtag alarmiert.
Eventuell muss die "Akte Elbmarsch" wieder geöffnet werden, die sich vor allem
mit dem Kernkraftwerk Krümmel - seit Jahren im Visier von selbsternannten
Atomexperten und als "Leukämie-Reaktor" denunziert - beschäftigte. Alle
Untersuchungen von Expertenkommissionen fanden keinen Zusammenhang zwischen
der bedauerlichen Häufung von Leukämieerkrankungen in der Gegend und den
kerntechnischen Anlagen, obwohl genau diese Zielrichtung der Untersuchungen
insbesondere durch die damals rot-grüne Landesregierung in Schleswig-Holstein
vorgegeben war.
Bekanntlich gilt das Urteil von Experten wenig in dieser Welt,
weil es andere ohnehin besser wissen - meist schon vor den Untersuchungen.Wenn
man im Internet sucht, findet man vor allem ideologisch sehr streng festgelegte Gruppen,
die zum Teil so abenteuerliche Thesen vertreten, dass die Absicht klar wird: Angstmache.
Wo soll man sich also informieren? Nun, manchmal findet man im Internet auch Darstellungen,
die weniger ideologieverblendet aussehen, wie z.B. diese:
Leukämie und Mini-Atombomben
Sie enthält etliche weitere abgesicherte und m.E. glaubwürdige Quellen, so dass man sich gerade
als physikalisch vorgebildeter Mensch durchaus eine eigene Meinung bilden kann - auch so geht es!
Zum Schluss sei in diesem Zusammenhang auf Berthold Brechts "Leben des Galilei" verwiesen:
"Zeige den Menschen einen roten Kometenschweif, jage ihnen eine dumpfe Angst ein,
und sie werden aus ihren Häusern rennen und sich die Beine brechen.
Aber sage ihnen einen vernünftigen Satz und beweise ihn mit sieben Gründen,
und sie werden dich einfach auslachen."